Die Deutsche Meisterschaft 2017 (Teil 2/3): Samstag, 1. Turniertag

Weiter geht’s mit Teil 2 meiner DM-Erlebnisse! Falls ihr Teil 1 noch nicht gelesen habt, klickt hier.

Das Turnier beginnt! Oder: „Was sind das für qualizeiten?!“

Samstagmorgen, 9 Uhr. Die Nacht und der Morgen im Ferienhaus verliefen relativ unspektakulär. So viel sei gesagt: Das Wärmste in dieser Zeit war die Dusche am Morgen. 😉 Aber mit zwei Decken und langen Schlafklamotten konnte man auch die Nacht ohne Heizung überstehen.

© Elke Klingelhöfer

Inzwischen sind wir aber vor der Halle angekommen, in der die Deutsche Meisterschaft in den nächsten zwei Tagen ausgetragen wird. Kaum haben wir das Foyer betreten, empfängt uns unser Teammanager Jens direkt mit offenen Armen. Oder sagen wir eher: Mit einer offenen Hand, um die 20€-Startgebühr von jedem einzusammeln. Gabi kommt direkt hinterher und weist uns auf den Stand hin, der sich links von uns befindet. Dort haben sich die Leute niedergelassen, die personalisierte Tshirts und Hoddies bedrucken und verkaufen. In meinen Augen ein gelungenes Design (made by Shanice Klingelhöfer), aber mein Studentenportmonee hat sich leider dagegen gewehrt, einen Hoodie für mind. 40€ zu kaufen. Für viele andere ist das offenbar kein Hindernis, denn hier bildet sich bereits eine kleine Menschenmenge.

Jetzt geht’s aber endlich in die Halle. Wir treten durch die große Tür und stehen bereits mitten im Geschehen: Links von uns stehen mehrere Tische mit allen 900 Preisen, die es bei der späteren Tombola zu gewinnen gibt; rechts von uns sind schon mehrere Personen damit beschäftigt, die Essens- und Getränkeverpflegung für alle Stacker vorzubereiten; und vorneweg ist der abgegrenzte Teilnehmerbereich, in dem bereits einige Qualifikationstische bereitstehen. Wir gehen links am Tombolatisch vorbei und laufen die lange Tribühne entlang, wo sich schon viele Stacker mit ihren Taschen breit gemacht haben. Ich vermute unser Team ganz am Ende der Tribühne, da wir uns beim letzten Besuch in dieser Halle ebenfalls dort niedergelassen haben. Und genau da finde ich sie auch. Aber hier kann ich gerade nur die Erwachsenen begrüßen, denn die üblichen Verdächtigen stehen bereits an den Aufwärmtischen und stapeln offenbar um ihr Leben.

Ich lege meine Sachen ab und suche dann ebenfalls einen freien Aufwärmplatz. Gar nicht so einfach, denn es ist leider extrem voll. Aber ich habe Glück und finde sogar einen Platz in der Nähe meines Teams. Doch viel Zeit zum Aufwärmen bleibt nicht, denn immer wieder kommen Stackerfreunde in die Halle, die man lange nicht gesehen hat und mit denen man erstmal Smalltalk halten muss.
Während ich mich also noch immer am Aufwärmen versuche, sind einige Quickborner schon mit ihrer Einzelqualifikation durch und haben Zeiten gestackt, mit denen man in der Regel sogar das ganze Turnier gewinnen kann! Finja legt 6,68 Sekunden im Cycle vor, Daniel knapp davor mit 6,66 Sekunden, dann Felix mit 6,00 Sekunden und Markus sogar mit atemberaubenden 5,71 Sekunden. Was für ein Auftakt auf der Deutschen Meisterschaft!

Dann traue auch ich mich in den Qualifikationsbereich. Viel zu verlieren habe ich eigentlich nicht, denn mit nur 10 Teilnehmern in meiner Altersklasse bin ich mit jeder Zeit sicher im Finale. Aber die Teilnahme am Stackout wäre schon schön, von daher muss ich trotzdem einigermaßen solide Zeiten stacken. Und das tue ich dann auch… NICHT. Ganz im Gegenteil: Im Cycle stacke ich mit 12,84 Sekunden die schlechteste Turnierzeit meiner gesamten Stackingkarriere, und auch im 3-3-3 fällt alles um. Nur der 3-6-3 ist mit 2,97 Sekunden einigermaßen in Ordnung. Zwar Finale, aber kein Stackout für mich – schade.

Mit 11,38 Sekunden von Fynn, 12,28 Sekunden von Christian, 12,69 Sekunden von Ralf und 12,90 Sekunden von Gabi konnten sich auch alle anderen für das Finale qualifizieren, sodass das komplette Quickborner Team im Einzelfinale der Deutschen Meisterschaft steht!

Die offizielle eröffnung. ODER: Pablo, das gesangstalent

© Elke Klingelhöfer

Doch mit der Einzelqualifikation ist es noch nicht getan. Es stehen auch noch Qualifikationen im Doppel und in den Zeitstaffeln bevor.
Sowohl Markus und Fabian Klumpe (6,96 Sekunden) als auch Finja und Felix (7,00 Sekunden) überzeugen mit schnellen Doppelzeiten, die für die ersten beiden Plätze ihrer AK reichen. Und auch Fynn schafft es, sich mit Valentin Sacay für das Doppelfinale zu qualifizieren. Ralf dagegen verpasst das Doppelfinale leider knapp und auch Daniel und ich scheitern am Finaleinzug.

In den Zeitstaffeln sieht es dagegen für alle Quickborner super aus: Ralf schafft es mit Stacky Team auf Platz 2 seiner AK,  Fynn kommt mit Quick-Mix U10 auf Platz 1 seiner AK und die Staffel SSTQ Open mit Daniel, Felix, Finja, Markus und mir stackt mit 14,73 Sekunden sogar die schnellste Tageszeit der Zeitstaffeln!

Nachdem unsere Qualifikationen alle überstanden sind, heißt es für mich: Erstmal frühstücken!
Da es inzwischen aber bereits Mittag ist, besteht mein Frühstück aus: Pommes mit Mayo.
Mhhh, was für eine ausgewogene Ernährung ich doch in den letzten 24 Stunden hatte!
Egal, reicht für’s erste. Damit von der Cateringecke schnell zurück zu meinem Platz, denn der Plan ist, mit etwas Essen, guter Musik und Zauberwürfeldrehen meine versemmelte Einzelqualifikation, über die ich doch etwas enttäuscht war, zu vergessen und meine gute Laune wieder zurückzuholen. Als dann Finja, Melanie und Alexandra zu mir kommen, bleibt mir von meinem Frühstück zwar nicht mehr viel, aber gute Laune machen sie mir trotzdem.
Und als es anschließend noch Schokokuchen von Melanie gibt, ist die Welt sowieso wieder in Ordnung. 😉

Und dann geht es mit dem Programm auch schon weiter: Die offizielle Eröffnungszeremonie steht an.
Burkhard Reuhl greift zum Mikrofon und begrüßt nicht nur alle Sportler und Gäste, sondern liest auch alle anwesenden Teams einmal laut vor, sodass man durch deren Jubelschreie erahnen kann, mit welcher Mannstärke das jeweilige Team angereist ist. Beim Team Quickborn erwähnt er: „Das Team, das die weiteste Anreise nach Butzbach hat und trotzdem als allererstes in der Halle war!“ – letzteres wundert mich irgendwie gar nicht.

Es folgen zwei einstudierte Sportstacking-Shows vom SST Butzbach, doch wenn ich ehrlich bin, liegt meine Aufmerksamkeit zu dem Zeitpunkt ganz woanders. Denn Pablo Schleussner (der Sohn von unserem Pokémon GO-Berufsspieler) nutzt die Hintergrundmusik der Shows, um sein Gesangs- und Tanztalent vor unseren Kameras unter Beweis zu stellen. Beste Unterhaltung, ich sag es euch! Aber ob es für den Recall gereicht hat, erfahrt ihr erst beim nächsten Mal.

DIE STAFFELDUELLE. ODER: MAN GEWINNT ALS TEAM!

Die Eröffnungszeremonie ist schnell wieder vorbei, und nun wird es spannend. Das Besondere an der DM ist nämlich, dass es neben den regulären Zeitstaffeln auch Turnierstaffeln im 3-6-3 und im Cycle gibt, das heißt: Es treten immer zwei Staffeln Kopf an Kopf gegeneinander an und wer 2 Gewinnpunkte holt, kommt eine Runde weiter. Aber was passiert mit dem Verlierer?
Im Cycle ist das relativ leicht: Der Verlierer ist sofort raus. Kein wenn und aber.
Im 3-6-3 gibt es aber einen anderen Modus, für den man scheinbar sein halbes Leben lang studieren muss, damit man ihn zu 100% versteht. Denn hier ist der Verlierer nicht sofort raus, sondern kommt ins Losersbracket. Von dort aus kann er trotzdem noch Sieger werden, indem er alle Duelle im Losersbracket gewinnt und im Finale ebenfalls zweimal in Folge siegt. Dieses Wirr-Warr hört auf den Namen Double-Elimination-System.

Es geht also los. Zuerst stehen die 3-6-3-Turnierstaffeln an. Schon beim Aufwärmen merkt man, dass eine komische Stimmung in der Luft liegt. Alle aus der SSTQ Open-Staffel sind etwas angespannt, da es jetzt bereits um die ersten beiden Titel geht, aber mit einigen Scherzen untereinander beruhigen wir uns gegenseitig und überspielen die restliche Nervosität gekonnt. Dass sich unsere Gegner direkt gegenüber von uns bzw. neben uns aufwärmen, macht es nicht gerade besser, aber so können wir uns bereits an die bevorstehende Duellsituation gewöhnen.

© Elke Klingelhöfer

Wir gehen noch einmal den Plan durch: Da die anderen vier etwas schneller sind als ich, übernehmen sie den ersten und den eventuellen dritten Versuch; ich darf dann im zweiten Versuch mit Markus tauschen. Für den ersten und dritten Versuch lautet ansonsten die Startaufstellung: Daniel – Markus – Finja – Felix.
Der Plan steht – wir sind bereit – lasst uns loslegen!

 

Die ersten Duelle sehen tatsächlich auch sehr vielversprechend aus. Wir gewinnen Duell für Duell – mal knapp, mal weniger knapp. Sogar unseren vermutlich größten Gegner, das Team of the year, können wir im ersten Match bezwingen. Somit schaffen wir es tatsächlich über das Winnersbracket ins Finale der 3-6-3-Turnierstaffel!

Jetzt heißt es jedoch warten, denn es steht noch nicht fest, wer unser Finalgegner wird. Wir haben die Befürchtung, dass wir nochmal gegen das Team of the year ranmüssen, und unsere Befürchtung bewahrheitet sich auch schnell. Doch wir haben jetzt den Vorteil, dass sie uns nun zweimal schlagen müssen, um sich den Titel zu holen.
Im ersten Finalmatch verfolgen wir weiterhin unseren Aufstellungsplan, jedoch verlieren wir das erste Match 1-2. Jetzt kommt es darauf an. Wer das folgende Duell gewinnt, ist Deutscher Meister. Damit wir das Optimum unserer Geschwindigkeit rausholen können, verzichte ich auf meinen Lauf im zweiten Versuch, sodass unser Sieg nun in den Händen von Daniel, Markus, Finja und Felix liegt.

Das große Finale startet. Die Staffeln sind gleich schnell, das heißt jeder noch so kleine Fehlgriff wird über Sieg oder Niederlage entscheiden. Die Anspannung ist riesengroß – sowohl bei den Zuschauern, als auch bei den Stackern selbst.
Dann gibt der Schiedsrichter gibt das Startkommando: „Get Ready – Set – Stack!“
Nach knapp 15 Sekunden ist das erste Duell schon wieder vorbei – und im ersten Lauf sieht es gut für uns aus! 1-0 für Quickborn!
Das nächste Duell kann bereits die Entscheidung bringen. Doch leider lässt sich das Team of the year das nicht zweimal sagen und schließt auf 1-1 auf.

© Elke Klingelhöfer

Das letzte Duell. JETZT ZÄHLT ES.
Nochmal das Kommando: „Get Ready – Set – Stack!“
Die beiden Staffeln legen los. Sie schenken sich nichts. Bis kurz vor dem Ende sind beide Staffeln gleich auf, doch dann passiert der entscheidende Fehler: Beim Team of the year rutscht ein Becher runter. Felix sieht den Fehler und kann dadurch seinen letzten 3-6-3 mit der nötigen Sicherheit stacken.
Das wars! In einem Herzschlagfinale holen wir uns den Titel! Wir sind Deutscher Meister!

Für mich ist das ein besonderer Moment, denn das ist mein allererster Meistertitel auf einer Deutschen Meisterschaft.

Die Cyclestaffel-Duelle. Oder: Der fünfte Mann entscheidet

Doch es bleibt keine Zeit, sich auszuruhen. Es geht direkt weiter mit der Turnierstaffel im Cycle, und diese Matches werden noch schwieriger sein als die 3-6-3-Matches. Nicht nur, dass der Cycle durch seine Komplexität viel anfälliger für Fehler ist und hier mein Geschwindigkeitsunterschied noch stärker ins Gewicht fällt; auch haben wir hier keine zweite Chance mehr, wenn wir ein Match verlieren. Hier muss alles beim ersten Mal klappen.
Aus diesem Grund treffe ich die Entscheidung, mich weitestgehend aus der Cycle-Staffel rauszuhalten und mich maximal an 1-2 Duellen zu beteiligen. Damit war mein Becher, den wir kurz zuvor noch in das Staffelbecherset reingemischt haben, zwar mehr beteiligt als ich selbst, aber was solls: Wenn es den nötigen Unterschied macht, unser Team zum Sieg zu führen, dann soll es so sein!

© Elke Klingelhöfer

Die Cycle-Staffeln beginnen und auch hier läuft alles darauf hinaus, dass die SSTQ Open und das Team of the year im Finale aufeinandertreffen. Ähnlich spannend wie das vorherige Finale verläuft auch dieses Finalmatch, und auch hier haben die Quickborner die Nase knapp vorn!
Der zweite Meistertitel zeigt mir, dass meine Entscheidung also die richtige war. 🙂

Doch nicht nur die SSTQ Open liegt vorn, sondern auch die anderen Staffeln mit Quickborner Beteiligung erreichen mehrere Podiumsplätze: Das Team Quick-Mix U10 holt ebenfalls Gold im 3-6-3 und das Stacky Team kommt auf Platz 2 und Platz 3!

Was für ein Stress. Aber schön, dass dieser Stress belohnt wird. Vor allem für Fynn freuen wir uns sehr, da das seine erste Deutsche Meisterschaft ist und er direkt einen Titel nach Hause holen kann. Respekt!

Das Stackout. ODER: „Ich weiß gar nicht, auf wen ich zuerst gucken soll!“

Der erste Turniertag neigt sich bereits dem Ende entgegen. Eine einzige Disziplin steht uns heute noch bevor: Das Stackout.
Beim Stackout treffen in mehreren Altersgruppen jeweils die acht Stacker mit den schnellsten Cyclezeiten der Qualifikation aufeinander. Dort treten sie alle gleichzeitig im Cycle gegeneinander an und nach jedem Durchlauf muss der Stacker, der die langsamste Zeit oder eine ungültige Zeit hat, das Stackout verlassen. Dieses K.O.-Prinzip wird so lang durchgeführt, bis nur noch zwei Stacker übrig sind und diese sich in einem Best of 3-Finale um Platz 1 streiten dürfen. Die Altersgruppen lauten dieses Mal: 10 Jahre und jünger,  11-16 Jahre, 17-24 Jahre und 25 Jahre und älter.

Wie bereits erwähnt, verpasse ich durch meine atemberaubende Cyclequalifikation nur ganz knapp die Top 8. Es war aber auch ganz schön eng, denn es waren nur 41 Stacker schneller als ich!
Trotzdem schaffen es mit Daniel (17-24 Jahre), Finja, Felix und Markus (jeweils 11-16 Jahre) vier Quickborner Stacker ins Stackout. Und bei den vorgelegten Qualifikationszeiten stehen unsere Chancen gar nicht so schlecht, auch hier wieder weit zu kommen.

Inzwischen trauere ich meiner verpassten Teilnahme gar nicht mehr hinterher. Gerade bin ich sogar froh, dass ich nicht mehr antreten muss, weil mich seit den Staffelläufen leichte Kopfschmerzen plagen. Da ich den Grund dafür bei der Hallenluft vermute (bei 230 Sportlern + Gästen in einer Halle nicht gerade abwegig), nutze ich die freie Zeit zwischen den Disziplinen, um frische Luft zu schnappen, aber auch, um wieder ein paar Aufnahmen zu machen, neue DragonBall Super-Theorien mit Manuel Schichau auszutauschen, mit Markus den einen oder anderen Penspinning-Trick auszuprobieren und vor allem in das Lillifee-Freundebuch von Carlotta zu schreiben! Mein letzter Eintrag in ein Freundebuch ist vermutlich schon über 15 Jahre her, aber eine Sache ändert sich nie: In einem Zirkus würde ich wohl als Pinguin auftreten! Oder vielleicht auch als Jongleur.

Das Stackout startet. Und auch wenn es immer spannend ist, weiß man doch nie, auf welchen der acht Stacker man überhaupt schauen soll. Man erwischt sich immer wieder dabei, wie man seinen Kopf schnell von links nach rechts und wieder nach links bewegt, um möglichst wenig vom Stackinggeschehen zu verpassen. Falls es im Stapeln also irgendwann nicht mehr so läuft, ist eine Karriere als menschlicher Rasensprenger garantiert.

© Elke Klingelhöfer

Zuerst ist die AK 10 Jahre und jünger an der Reihe. Erstaunlich, wie schnell die Kleinen bereits stacken können. Allen voran stacken sich Pablo Schleussner und Lara Ortwein ins Finale, in dem dann Pablo seiner Kontrahentin 1-2 knapp unterliegt.
Danach folgt die AK 25 Jahre und älter und hier kann jetzt der Papa von Pablo glänzen! Mit 2-1 setzt er sich gegen Ruben Kehl durch.
Dann kommen die für die Quickborner spannenden Duelle. Zuerst startet die AK 17-24 Jahre, in der Daniel sein Bestes geben wird. Vier der 8 Kontrahenten kann er bezwingen, doch dann fallen bei ihm die Becher, sodass Platz 4 für Daniel besiegelt ist. Trotzdem eine tolle Leistung!
Abschließend folgt die AK 11-16 Jahre. Und hier schaffen es die drei Quickborner tatsächlich, sich gegen die anderen fünf Kontrahenten durchzusetzen. Ein Quickborner Finale ist also gesichert, aber wer wird es bestreiten?

© Elke Klingelhöfer

Da Markus im nächsten Durchlauf kleine Fehler nicht vermeiden kann, schaffen es Finja und Felix sicher in das entscheidende Match. Im Finale scheint sich dann offenbar das zu bewahrheiten, was mir Felix kurz vor dem Stackout noch gesagt hat: „Ich bin echt kaputt, ich kann eigentlich nicht mehr…“ Und tatsächlich: Er macht mehr Fehler, als man eigentlich von ihm gewohnt ist, sodass Finja dieses Stackout mit 2-0 für sich entscheiden kann!

Trotzdem war das eine rundum tolle Leistung von allen, egal welche Platzierung am Ende dabei stand. Wir sind stolz auf euch! 🙂

Ein leckerer Tagesabschluss. Oder: „Hat noch jemand Platz für ein paar Pommes?“

Nach diesem spektakulären Stackout und den zugehörigen Siegerehrungen ist in der Mehrzweckhalle Kirch-/Pohl-Göns Feierabend. Da es aber gerade erst 17:00 Uhr ist, steht einer gemeinsamen Abendplanung nichts im Wege. Schnell einigen wir uns auf das Restaurant ‚Aphrodite‘, einem Griechen in Wetzlar um 19 Uhr. Für Christian, Fynn, Daniel und mich stellt sich jetzt also die Frage: Was machen wir in den nächsten zwei Stunden? Wir könnten in unser legendäres Ferienhaus fahren und dort Zeit totschlagen, oder…. Nö, kein oder. Das machen wir.
Als wir 17:30 Uhr dann im Ferienhaus ankommen, bemerken wir, dass wir in einer Stunde bereits wieder los müssen und sehen ein, dass das vielleicht nicht die klügste Wahl war. Trotzdem nehme ich diese Entscheidung dankend an, denn die Kopfschmerzen sind noch immer nicht weg und ich sehne mich nach etwas Ruhe im Bett.

Eine Stunde später geht’s dann schon wieder los Richtung Wetzlar. Kaum sind wir am Ortsschild vorbeigefahren, sind wir überrascht, wie unterschiedlich Wetzlar und Butzbach doch sind, obwohl die Städte direkt nebeneinander liegen. Während Butzbach mit all den Gassen und Wäldern etwas veraltet erscheint, ist Wetzlar – oder zumindest der Teil, in dem wir unterwegs waren – dagegen total modern!
Selbstverständlich sind wir bereits 15 Minuten zu spät, als wir einen Parkplatz suchen und uns dann auf die Suche nach dem Griechen begeben. Aber spätestens seit Spongebob Schwammkopf wissen wir, dass kleine Verspätungen echt schick sein können. 😉

Selbst wer uns nicht kennt, könnte bei meinem Betreten des Restaurants sofort erkennen, dass wir zum Quickborner Tisch wollen. Markus dreht am Tisch fleißig seinen Penspinningstift und ich habe meinen Zauberwürfel in der Hand – diese Nerds müssen einfach zusammengehören!
Also: Hingesetzt, Getränke und Essen bestellt, eine Aspirin von Joachim geschnorrt und dann konnte der Abend entspannt ausklingen. Jens nutzt nochmal unser Beisammensein, um sich für unser sportliches Engagement und die tollen Ergebnisse des ersten Tages zu bedanken und seinem Stolz Worte zu verleihen.
An dieser Stelle gebe ich einfach mal ein großes Dankeschön an dich und all die zurück, die vielleicht nicht immer im Mittelpunkt jedes Stackingwettbewerbs stehen, aber trotzdem durch mentale Unterstützung, tolle Organisation etc. glänzen und mindestens genau so beitragend für unsere Teamerfolge sind!

Glücklicherweise lässt das Essen nicht lange auf sich warten. Durch mein eingeschränktes Frühstück habe ich schon extrem Hunger und freue mich bereits auf den Salat vor der Hauptspeise, andere dagegen verfolgen eher die Taktik: „Salat? Gemüse? Fleisch ist mein Gemüse!“
Als dann auch der Hauptgang kommt – für mich ein Mischteller mit Pommes und verschiedenen Fleischspezialitäten wie Gyros, Souvlaki, etc. – gibt es kein Halten mehr und es wird gefuttert, bis der Teller nichts mehr hergibt. Am Ende bin ich aber tatsächlich überrascht, dass ich alles aufessen konnte und es mir noch gut geht, weil ich beim Griechen normalerweise chronisch überfressen bin. 😀
Bei der Futterleistung von Jens bin ich jedoch tatsächlich etwas enttäuscht gewesen. Letztes Mal noch als Schnitzelchampion angepriesen worden, schafft er es heute nicht mal, seinen Teller zu leeren. Stattdessen bietet er den anderen noch sein Essen an: „Hat noch jemand Platz für Pommes?“
Das müssen wir nochmal üben, Herr Zarbock!

Als es am Ende des Abends dann heißt: „Paddy, trinkst du auch noch einen Ouzo mit?“, bin ich mir nicht sicher, ob ich das mit meiner zuvor genommenen Aspirintablette tun sollte. Aber natürlich lasse ich mich dazu überreden und bemerke spätestens im Auto auf der Rückfahrt zum Ferienhaus, dass mich diese Kombination super schlafen lässt! 😉

Und so endet dann auch der 1. Turniertag für uns. Während Christian, Fynn und Daniel noch etwas wach bleiben, lege ich mich direkt ins Bett und schlafe ein. Tief wie ein Stein. Was ein Abschlussreim. Der war fein. So soll es sein. Tschüss.

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